LEBEN · ERINNERN · STERBEN · TRAUER · DANK · ABSCHIED
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Wenn Kinder sterben
Wenn ein Kind stirbt, ist es für viele Eltern hilfreich und wichtig, für ihr Kind noch etwas zu tun und
nicht alle Handlungen abzugeben. Gerade bei frühverstorbenen Kindern während der Schwangerschaft oder um die
Geburt, aber ebenso bei Kleinkindern oder älteren Kindern wird die Abschiedszeit oft als sehr kostbar empfunden.
Mit der Möglichkeit, dem Kind noch einmal nahe zu sein, es zu sehen und zu spüren, kann der nächste Schritt, es
zur Bestattung (und auch innerlich) "frei" zu geben, manchmal etwas leichter gegangen werden.
Sie möchten Sarg, Kreuz, Urne, Garnituren und Trauerdruck selbst zu gestalten? Dabei wird ein gutes
Bestattungsinstitut Sie sicherlich beraten und diesen Wunsch entsprechend berücksichtigen.
Folgende Ideen sollen Anregungen sein, wie die Abschiedszeit zwischen Tod und Bestattung eines Kindes
gestaltet werden kann. Es sind Möglichkeiten, aber kein Muss.
Wichtig: Wenn Sie solche oder andere Wünsche haben, stellen Sie vorher sicher, dass Ihr
Bestatter darauf eingeht. Sollte das nicht der Fall sein, suchen Sie ein anderes Institut.
Sie sind frei in der Wahl des beauftragten Unternehmens.
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Sie dürfen Ihr Kind waschen, einölen oder eincremen.
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Sie können Kleider auswählen und Ihr Kind selbst ankleiden.
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Fuß-, Hand- oder Fingerabdrücke können zu einer bleibenden Erinnerung werden.
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Wenn Sie das möchten, kann ein Foto von Ihrem verstorbenen Kind gemacht werden.
Für Angehörige, die in diesem Moment nicht bei einer offenen Aufbahrung Abschied nehmen können oder möchten,
mag das Foto vielleicht (viel) später eine wichtige Erinnerung sein.
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Sie dürfen den Sarg außen und innen selbst gestalten, zum Beispiel mit einem Babyfell, eigener
Kuscheldecke, Farbe, Aufklebern oder ähnlichem.
Vielleicht mögen Sie Ihr Kind selbst in den Sarg legen oder bei der Einbettung mit dabei sein?
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Gibt es Kuscheltiere, Spielzeug, eine Lieblingsspieluhr oder anderes, was mit in den Sarg gegeben werden
soll?
Geschwisterkinder können noch ein Bild malen oder dem verstorbenen Bruder/der verstorbenen Schwester
etwas anderes mit in den Sarg geben.
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Wie soll die Einladung zur Trauerfeier/Beerdigung sein? Trauerkarten können sehr individuell gestaltet
werden und auch anders aussehen als beim Tod eines erwachsenen Menschen.
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Ideen für die Gestaltung der Trauerfeier:
Welchen Rahmen soll die Trauerfeier haben?
Wer soll dazu eingeladen werden?
Möchte jemand von der Familie oder Freund/innen selbst etwas sagen oder musizieren?
Es kann eine Fotocollage gestaltet werden, die bei der Trauerfeier aufgestellt wird oder eine
Bilderpräsentation gezeigt werden.
Gibt es eine Lieblingsmusik des Kindes, die abgespielt werden soll?
Sollen die Trauergäste in schwarzer, heller oder bunter Kleidung kommen?
Familienmitglieder oder Freund/innen können den Sarg selbst zum Grab tragen.
Zum Abschluss der Beerdigung können Luftballons steigen gelassen werden.
Wenn ein Kind stirbt, ist es auch wichtig, die Geschwister in ihrer Trauer nicht zu übersehen und sie -
soweit möglich - in alles mit einzubeziehen.
Sowohl kleinere als auch größere Kinder haben ein Recht auf ihre eigene Trauer und darauf, Abschied zu nehmen.
Sie sollten mit eingebunden werden, soweit sie dies selbst wollen.
Der Anblick des toten Bruders oder der toten Schwester kann in aller Regel auch kleineren Kindern zugemutet
werden – damit wird ihnen die Möglichkeit gegeben, den (für sie umso abstrakteren) Tod zu begreifen und
möglichen beunruhigenden Phantasien entgegenzuwirken.
Oftmals haben Geschwister Gestaltungsideen und sind froh, wenn sie diese einbringen dürfen und Aufgaben
übernehmen können. Insbesondere kleinere Geschwister fühlen sich oft unerfindlich schuldig für den Tod ihres
Bruders oder ihrer Schwester. Es ist für sie entlastend, ihnen in aller Deutlichkeit zu sagen, dass sie nicht
schuld am Tod sind.